3 Denkmuster, die deinen Traum vom Auswandern behindern
von Antje
Große Wünsche und Träume geben unserem Leben die richtige Würze. Ohne Träume ist es langweilig. Träume kommen nicht von ungefähr, sie haben eine Berechtigung. Viele schieben ihre Träume aber so weit weg, dass sie sie nicht mehr sehen können. Sie glauben nicht an die Möglichkeit, sich den Traum zu erfüllen. Das ist leider normal, denn wir haben in Kindheit und Jugend oft genug gehört, dass wir Flausen im Kopf haben und wie unrealistisch doch unsere Wünsche sind.
Dafür gibt es genug Gegenargumente. Das Fahrrad war auch mal unrealistisch, bis es sich jemand vorgestellt und dann entwickelt hat. Das gilt für alle nicht-natürlich-vorkommenden Dinge um uns umgeben.
Auswandern ist auch nicht unrealistisch, sondern wird jedes Jahr tausendfach umgesetzt.
So mancher beschäftigt sich jedoch schon viele Jahre mit dem Gedanken ans Auswandern und dreht sich nur im Kreis. Dabei beobachten wir immer wieder diese Fehler:
1. Auf den richtigen Moment warten
Durch Warten geschieht nichts. Der Moment, in dem alles stimmt, kommt nie. Wenn wir in unserem Innersten nicht daran glauben, dass wir es durchziehen können, kommt immer wieder etwas in den Weg, was uns zurückhält. Man kann sagen, unser Unterbewusstsein serviert uns stets eine Ausrede, warum es jetzt gerade nicht geht.
Den richtigen Moment können wir nur selbst kreieren. Sicher brauchen wir ein paar Rahmenbedingungen. Es ist hilfreich, sich eine Agenda zu erstellen mit Dingen, die notwendig sind und das in einen zeitlichen Rahmen zu bringen. Es darf eine Deadline geben.
Wir haben kein ewiges Leben und tun uns gerade deshalb etwas Gutes, wenn wir mit dem, was wir möchten, zu Potte kommen.
2. Das Auswandern aufschieben, bis die Kinder mit der Schule fertig sind
Es mag Länder geben, für die eine solche Herangehensweise geeignet ist. Doch wenn du nach Skandinavien willst, kannst du nicht falscher denken.
Finnland war jahrelang auf Platz 1 der Pisa-Studie, in der die schulischen Leistungen in den teilnehmenden Ländern verglichen werden. Inzwischen sind ein paar asiatische Länder und Kanada vorbeigezogen, doch es rangiert noch immer mit vorn. Schweden befindet sich nicht weit weg und auch Dänemark und Norwegen liegen vor Deutschland.
Das Bemerkenswerte und Wichtige daran ist, diese Länder erreichen das mit viel weniger Stress für die Kinder als wir es hier gewöhnt sind.
Finnland ist in Europa das Land mit den innovativsten Bildungskonzepten – wenig Frontalunterricht, Angebote in der Natur, Nutzen der Eigenmotivation usw. - die skandinavischen Nachbarn stehen nicht viel nach. Schüler und Lehrer genießen ein hohes Niveau der Digitalisierung und ein angenehmes Miteinander. Das respektvolle Du ist allgegenwärtig. Sozialverhalten und Kommunikation steht schon bei den Jüngsten als ein wichtiger Entwicklungsaspekt im Programm.
Wenn du also Kinder hast und gern Richtung Norden möchtest, gönn ihnen diese Erfahrung! Die wirkt sich auch sehr entspannt für Eltern aus.
Mein Sohn hat die norwegische Schule von der 7.Klasse bis zum Abitur besucht und schaut heute sehr dankbar auf diese Zeit zurück. Über sieben Jahre nach Abschluss der Schule bestehen noch immer enge Freundschaften.
3. Denken, es funktioniert nur, wenn dein Beruf stark nachgefragt ist
Überall gibt es Berufsgruppen, in denen man leichter eine Anstellung findet als in anderen. Beinahe weltweit hat man als Handwerker oder Krankenpfleger wohl momentan kein großes Problem. Die sind überall knapp. So auch in Skandinavien, als Zimmermann, Elektriker oder in der Pflege ist die Auswahl groß.
Und trotzdem ist das Ankommen in einer Arbeitsstelle auch in diesen Berufen kein Selbstläufer. Es wird darauf geachtet, dass die eigene Motivation stark ist, dass man seinen Beruf mit Liebe ausübt und auch bereit ist, sich die Sprache und andere Gepflogenheiten anzunehmen.
So mancher hat es geschafft, auch mit einem sprachintensiven Beruf Fuß zu fassen. Manchmal ist ein Umweg nötig. Oft wirkt es sehr beschleunigend, wenn man sich vor Ort vorstellt und auf diese Weise überzeugen kann.
Entscheidend ist, dass man es will und daran glaubt, es zu schaffen.